Die Rotatorenmanschette ist eine Struktur, die das Schultergelenk umfasst und stabilisiert. Sie wird von vier Muskeln
- Musculus supraspinatus
- Musculus infraspinatus
- Musculus subscapularis
- Musculus teres minor
gebildet, die alle vom Schulterblatt zum Oberarmkopf ziehen. Von außen sind diese Muskeln nicht sichtbar, da der breite und kräftige Deltamuskel die Rotatorenmanschette bedeckt.
Die Hauptaufgabe der Rotatorenmanschette ist die Sicherung und Führung des Schultergelenks. Sie verhindert zum Beispiel ein Auskugeln der Schulter (Luxation) und eine Schulterenge (Impingement Syndrom).
Die einzelnen Funktionen liegen in der Außen- und Innendrehung der Schulter sowie im seitlichen Heben des Armes.
Impingement Syndrom
Das Impingement Syndrom gehört zu den häufigsten Erkrankungen an der Schulter. Hierbei kommt es zu einer Verengung zwischen Schulterdach und Oberarmkopf. Ursache für das Impingement (Verengung) sind Verschleißerscheinungen (Arthrose) und Entzündungen des Schultergelenks und der Sehnen, vor allem die Sehne des M. supraspinatus ist sehr häufig betroffen.
Auch eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) und angeborene Fehlstellung kann Ursache sein.
Oftmals sind Sportler (Volleyballer, Handballer) oder Menschen, die beruflich Überkopfarbeiten ausüben, häufiger betroffen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dadurch, dass das Schultergelenk mit samt seinen Strukturen anatomisch schon sehr eng ist, sind die dazugehörigen Sehnen schlechter durchblutet und somit anfälliger für Entzündungen und/oder Verschleißerscheinungen.
Was sind die Symptome?
Zu Beginn kommt es zu leichten Schmerzen im Bereich der Schulter, vor allem bei Überkopfarbeiten und dem seitlichen Anheben des Armes. Auch bei ruckartigen und abrupten Bewegungen können die Beschwerden verstärkt auftreten.
Häufig kommt es zu einem schmerzhaften Bogen (Painful Arc). Dieser beschreibt Schmerzen, wenn sich der Arm in einem Winkel zwischen 60° und 120° bei seitlichen Anheben befindet.
Werden die Beschwerden für längere Zeit ignoriert, treten zunehmend Schmerzen in der Nacht auf, was ein deutliches Entzündungszeichen darstellt.
Aber auch bei leichten alltäglichen Bewegungen wie zum Beispiel beim anziehen einer Jacke oder dem halten des Lenkrades treten Schmerzen auf. Des Weiteren reagieren die Strukturen, Sehnenansätze und der vordere Gelenkspalt auf Druck. Ausstrahlende Schmerzen in den Oberarm bis hin zum Ellenbogen sind auch keine Seltenheit.
Wie wird behandelt?
In den meisten Fällen lässt sich das Impingement Syndrom konservativ durch Physiotherapie oder Stoßwelle behandeln.
Die Physiotherapie/Heilgymnastik verfolgt das Ziel, die umliegende Muskulatur zu stärken und den Gelenkspalt des Schultergelenks zu entlasten. Im Rahmen der Therapie werden spezielle Übungen erlernt, die dann zu Hause in Eigenverantwortung ausgeführt werden können.
Darüber hinaus stehen natürlich Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Behandlungstechniken zur Verbesserung bzw. Erhalt der Beweglichkeit im Fokus.
Sind Verkalkungen im Bereich der Schulter festzustellen, lassen sich diese durch Stoßwellentherapie behandeln. Hierbei werden die Kalkansammlungen zerstört, damit der Körper sie selbstständig abbauen kann. Durch diese Behandlung kommt es zu mehr Platz im Gelenk wodurch die Physiotherapie effektiver an der Beweglichkeit arbeiten kann.
Wann muss operiert werden?
Wenn nach 4-6 Monaten keine Verbesserung durch konservative Maßnahmen erreicht wurde, kann durch eine OP Linderung erreicht werden. Auch bei einer OP ist das Ziel, wieder Platz zwischen Schulterdach und Oberarmkopf zu schaffen.
Wann zum Arzt bei einem Schulter Impingement Syndrom?
Bei anhaltenden Beschwerden, vor allem in der Nacht oder in der Ruheposition, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Spätestens jedoch, wenn es zu deutlichen Bewegungseinschränkungen kommt, ist es an der Zeit zum Arzt zu gehen.
Für weitere Fragen und Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.